Kükengezwitscher im Spätsommer
Zwei Gelbbrustaras werden von den Tierpflegern im Vogelpark Heiligenkirchen mit der Hand aufgezogen
Noch haben sie nicht viel mit ihren blau-gelb gefiederten Eltern gemeinsam. Nur am dicken Schnabel erkennt man, dass die kleinen nackten Küken, die unter einem Frotteetuch im Brutkasten dösen, einmal große Papageien werden wollen. Wenn Tierpflegerin Lenja Punger aber mit der Trillerpfeife zur Mahlzeit pfeift, sind sie hellwach: Zwei kleine Gelbbrustaras sind im Vogelpark Heiligenkirchen geschlüpft und mittlerweile ein paar Wochen alt. Ihre Mutter hatte kurz vor dem Schlüpfen aufgehört zu brüten. Der Vogelpark entschied kurzerhand, sie in der Brutmaschine auszubrüten und mit der Hand aufzuziehen.
Für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger ist es Freude und Aufwand zugleich. Nach Feierabend nehmen sie den Brutkasten abwechselnd mit nach Hause. Damit aus den rosa Zwergen einmal stattliche Papageien werden, müssen die hungrigen Schnäbel zwischen 6 Uhr morgens und 21 Uhr abends alle zwei Stunden mit Spezialfutter gestopft werden. Während Lenja Punger liebevoll jeden einzelnen Ara mit dem Löffel füttert, hüpfen drei junge Schildsittiche um sie herum und unternehmen erste Flugversuche. Lautstark fordern sie ihr Recht auf geschrotete Sonnenblumenkerne ein. Schon bald werden die sieben Wochen alten Vögel in die große, von den Besuchern begehbare Sittichvoliere umziehen. An die liebevolle Zuwendung der Menschen gewöhnt sind sie in jedem Fall schon.