Wahrscheinlich haben Hornvögel eine der interessantesten Brutbiologien unter den Vögeln. Bei kaum einer anderen Gruppe von Vögeln sind das Vertrauen und das Zusammenspiel in der Brut so intensiv. Die Aufgabenteilung ist klar: das Weibchen legt die Eier in die für die Brut ausgewählte Baumhöhle, wird mit Lehmboden, Kot und Futterresten in der Höhle eingemauert, brütet und wird lediglich durch einen kleinen, ausgesparten Schlitz vom Männchen mit Futter versorgt.

Genau so begann vor über 100 Tagen die Brut bei unseren Trompeterhornvögeln. Unermüdlich brachte das Männchen Futter zur Höhle – nach dem Schlupf des Jungtieres galt es sogar zwei hungrige Schnäbel mit Käferlarven, kleinen Säugetieren und frischem Obst zu füllen. Vor wenigen Tagen wurde dann die vor Fressfeinden schützende Mauer aufgebrochen und das Weibchen machte sich auf die Höhle zu verlassen. Zwei Tage später folgte dann auch das Jungtier etwas zaghaft. Aktuell sitzt es oft geschützt in den Büschen, auch, wenn das Jungtier schon fliegen kann, gilt es jetzt noch einiges dazu zu lernen.

Fotos: W. Goldammer / H. Meierjohann